Studien- und Prüfungsgebühren plus Extrakosten für Präsenzseminare und dann noch die "versteckten Kosten" für weitere Studienmaterialien, Bücher, Software: ein Fernstudium kann ein kostspieliger Bildungsweg werden. Denn bei den meisten Fernstudienanbieter handelt es sich um private Fernhochschulen und da müssen - im Gegensatz zu staatlichen Hochschulen - die Studierenden die Kosten des Studiums tragen. Doch was kostet ein Fernstudium?
Die Investition in die eigene Bildung - erst recht in einen Studienabschluss - lohnt sich und meistens macht sie sich auch finanziell bezahlt. So wird sich in den meisten Fällen ein (höherer) akademischer Abschluss auch beim Gehalt bemerkbar machen und so die Kosten für das Fernstudium mehr oder weniger schnell wieder reinholen. Außerdem ist es mittels Fernstudium möglich, das Studium neben dem Beruf zu verwirklichen, so kommt es nicht noch zusätzlich zu einem Verdienstausfall. Dennoch müssen die Kosten für ein Fernstudium erst mal aufgebracht werden. Da es sich bei den meisten Fernstudiengängen um ein Studium an einer privaten Hochschule handelt, bei dem also nicht der Staat die Hochschule finanziert, müssen entsprechende Gebühren erhoben werden, um die Kosten für das Studium zu decken. Je nach Studiengang und Hochschule unterscheiden sich diese Kosten allerdings stark.
Bei den meisten Anbietern liegen die Kosten in Form der regulären Studiengebühren für ein akademisches Fernstudium eines Bachelor- oder Masterabschlusses zwischen 11.000 und 15.000 Euro. Die Kosten für ein MBA Fernstudium und andere Management Fernstudiengänge liegen meistens noch etwas höher. Zu den Leistungen, die mit den Studiengebühren abgedeckt werden, gehören in der Regel die verschickten bzw. bereitgestellten Studienunterlagen, die Organisation und Betreuung im Fernstudium durch Dozenten, Tutoren und Mitarbeiter, die Nutzung der Online-Plattform sowie (verpflichtende) Präsenzseminare. Präsenzveranstaltungen gehören jedoch nicht immer zum Leistungsspektrum, das mit den Studiengebühren bereits abgedeckt. So gibt es auch - inbesondere beim Online-Studium - Anbieter, bei denen die Studiengebühren mit inkludierten Präsenzveranstaltungen höher liegen oder bei denen diese separat gebucht und bezahlt werden müssen.
Bei einer staatlichen Hochschule fallen die Kosten für das Fernstudium deutlich geringer aus. Denn staatliche Hochschulen werden durch öffentliche Mittel finanziert und erheben die Gebühren für das Fernstudium, um die dabei entstehenden Mehrkosten zu decken. An der Fernuni Hagen beträgt die Kursgebühr pro Semesterwochenstunde (SWS) 20 Euro. Hinzu kommt ein geringer Beitrag für Studierendenschaft. Bei einer Belegung von 8 Kursen im Semester, was dem Durchschnitt bei einem Teilzeitstudium engtspricht, entstehen Semesterkosten für das Fernstudium von nicht einmal 200 Euro. Ein Vollzeitfernstudium kostet etwa 400 Euro pro Semester. An privaten Hochschulen wird ein solcher Betrag meist monatlich fällig. Die Gesamtkosten für ein Fernstudium an der Fernuni Hagen liegen zwischen 1.500 und 2.000 Euro.
Die Kosten für das Fernstudium variieren bei den Fernhochschulen außerdem je nach Studiengang. Bei manchen Fernhochschulen wirkt sich außerdem das gewählte Studienmodell (Voll- oder Teilzeit), das heißt vor allem die Studiendauer, auf die Kosten aus. Bei einer längeren Studienzeit liegen die Gesamtkosten dann höher als bei dem kurzen Programm. Außerdem gibt es Fernhochschulen, bei denen z.B. durch Anrechnung von entsprechender Vorbildung oder Berufserfahrung ein kürzeres Master-Programm mit weniger ECTS möglich ist, wofür dann auch geringere Kosten fällig werden.
Zu den Studiengebühren kommen weitere Kosten, die meist nicht in den regelmäßig fälligen Gebühren enthalten sind. Zu diesen Kosten zählen häufig die Einschreibe- oder Anmeldegebühr sowie Prüfungs- bzw. Graduierungsgebühren, die jeweils meist einige Hundert Euro betragen. Im Falle einer Eignungsprüfung kann auch diese separat fällig werden.
Außerdem können Kosten für zusätzliche Veranstaltungen entstehen, die bei der Hochschule oder in einem Studienzentrum der Fernhochschule besucht werden. Das können (optionale) Präsenzseminare sein, spezielle Prüfungsvorbereitungen, tutorengeleitete Übungen, Arbeitsgemeinschaften oder ergänzende Kurse und Trainings. Falls für das Fernstudiums vorher noch Qualifizierungs- oder sogenannte Brückenkurse absolviert werden, so müssen diese in der Regel auch zusätzlich bezahlt werden.
Neben den Gebühren, die an die Fernhochschule entrichtet werden müssen, enstehen im Fernstudium weitere Kosten durch Bücher, zusätzliche Studienmaterialien sowie weitere eventuell erforderliche Arbeitsmittel, z.B. Software, die je nach Studium unterschiedlich hoch ausfallen. Im Falle von Präsenzveranstaltungen und Prüfungen müssen auch Reise- und Verpflegungs- sowie eventuell sogar Übernachtungskosten einkalkuliert werden, sofern die Hochschule oder das nächstgelegende Studienzentrum nicht gleich um die Ecke ist.